Fahrbahnerweiterung zum Volksfesttermin

Pünktlich zur Eröffnung der Erlanger Bergkirchweih sollte ein Ausfädelungsstreifen an der A 73 fertiggestellt werden. In der kurzen Bauzeit bewährte sich ein innovatives Böschungssicherungssystem.

Autobahnbaustellen stehen immer unter besonderem Zeitdruck. Bei der Verbreiterung des Ausfädelungsstreifens der Abfahrt Erlangen-Nord (BAB A73) gab es zusätzlich noch einen fixen Fertigstellungstermin – die Erlanger Bergkirchweih. In der 100.000 Einwohner-Stadt Erlangen gilt die Bergkirchweih als 5. Jahreszeit. Gut 1 Mio. Menschen verwandeln den Burgberg für 12 Tage in den größten Biergarten Europas. Da ein Großteil der Besucher aus dem Umland anreist, ist ein funktionierendes Verkehrskonzept mit ausreichend Parkraum unerlässlich.

Angespannte Verkehrslage

Die Autobahn A 73 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt und verbindet das Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen. An der Anschlussstelle Erlangen-Nord in Fahrtrichtung Suhl bildet sich bei Stoßzeiten ein Rückstau auf die Autobahn. Um diesen Gefahrenschwerpunkt zu entschärfen, sollte der Ausfädelungsstreifen baulich verbreitert werden. Die Komplettmaßnahme musste auf einer Länge von 230 m in nur 8 Wochen vollständig und pünktlich zum Beginn der Bergkirchweih abgeschlossen sein. Eigentlich keine unlösbare Aufgabe, wäre da nicht ein angrenzender Parkplatz und gute 5 m Höhenunterschied.

Eine passende Lösung

Im Bereich der Aufweitung des Ausfädelungsstreifens besteht gegenüber dem direkt angrenzenden Parkplatz ein Höhenunterschied von bis zu 5 m. Der Parkplatz musste entsprechend der Forderung der Stadt Erlangen im vollen Umfang erhalten bleiben, da er ein wesentlicher Bestandteil des Verkehrskonzeptes für die Erlanger Innenstadt darstellt. Folglich musste der Geländesprung mittels einer geeigneten baulichen Lösung überwunden werden, die schnell und wirtschaftlich umsetzbar ist.

Ein schnelles Steilböschungssystem

Als ein geeigneter Lösungsansatz für diese Herausforderung stand das vollflächig begrünbare Steilböschungssystem Green Terramesh zur Auswahl. Bei diesem System werden werkseitig vormontierte Elemente auf die Baustelle geliefert, schnell aufgestellt, lagenweise mit Erdreich verfüllt und verdichtet. Die bewehrende Wirkung übernehmen Lagen aus gedrilltem Stahldrahtgeflecht, welche entsprechend der sicheren Umschlagmethode eingebunden werden. Die Idee hinter Steilböschungssystem überzeugte die Verfahrensbeteiligten auf Anhieb.

Anwendung in der Praxis

Nachdem das System auf dem Papier einen positiven Bescheid erhalten hatte, galt es dieses in die Praxis umzusetzen. Es zeigte sich schnell, dass der Baufortschritt zügig voranging und das Ziel der verkürzten Bauzeit mit Green Terramesh erreichbar war. Ein Vorteil des Steilböschungssystems ist die Befahrbarkeit der Bewehrungslage mit Radfahrzeugen während der Einbauphase. So konnte trotz beengter Verhältnisse ein zügiges Arbeiten gewährleistet werden. Nach dem fristgerechten Abschluss der Steilböschung konnte der reguläre Fahrbahnaufbau erstellt werden, wobei die Pfosten der Schutzplanke direkt durch die oberste Bewehrungslage getrieben wurden.

Weitere Informationen: www.beco-bermueller.de