Heller Asphalt zur Senkung der Temperaturen

Die weltweite Erwärmung zu verlangsamen oder sogar zu stoppen ist eine Kernforderung aktueller Klimapolitik. In Los Angeles wurden 2017 zu diesem Zweck einige Straßen versuchsweise mit weißer Spezialfarbe gestrichen. Diese Vorgehensweise ist jedoch mit rund 25.000 US$ pro Kilometer alleine für die Farbe recht teuer. Eine nachhaltige, einfache und erprobte Alternative ist der Einbau heller Fahrbahnbeläge auf kommunalen Straßen. Wichtige Komponente dafür ist ein helles Gestein in der Deckschicht, wie z. B. der Henauer Quarzit. Er wird im Steinbruch Henau von der Nahe-Hunsrück-Baustoffe GmbH & Co. KG (NHB) gewonnen und über die BVG Baustoff-Vertriebs-Gesellschaft OHG vertrieben. Untersuchungen zeigen, dass mit hellem Gestein die Asphalttemperatur um bis zu 8 K gesenkt werden kann – mit zahlreichen erwünschten Nebeneffekten auf Klima, Sicherheit und Energieverbrauch.

Unsere Städte heizen sich im Sommer immer mehr auf. So zeigt eine Untersuchung des Deutschen Wetterdienstes, dass sich seit den 1980er-Jahren die Phasen langanhaltender Hitze in deutschen Großstädten häufen. Grund ist die Kombination aus intensiver Sonneneinstrahlung, dichter Bebauung und dem hohen Aufkommen an motorisiertem Individualverkehr. Die tagsüber kumulierte Wärme wird von Straßen und Gebäuden gespeichert. Darum bleiben die Städte auch nachts heiß, man spricht vom „Wärmeinseleffekt“. Im Vergleich zum Umland kann der Temperaturunterschied bis zu 10 °C betragen. Zu den negativen Effekten dieser Erwärmung zählen verminderte Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bewohner. Und in der Umweltbilanz schlägt auch der erhöhte Strombedarf durch vermehrte Kühlung zu Buche.

Temperatur senken mit hellen Fahrbahnen
Helle Straßenbeläge können dieser Entwicklung entgegenwirken. Und das mit vergleichsweise geringem Aufwand, denn sie lassen sich einfach herstellen mit einem hellen Gestein in der Deckschicht. Eine Gesteinskörnung, die alle relevanten Eigenschaften mitbringt, ist der Henauer Quarzit. Dieses von Natur aus fast weiße Gestein bringt einen Leuchtdichtekoeffizienten qp von 0,11 cd/m2 lx mit. Die Gesteinskörnung der Kategorie C100/0 verfügt zudem über einen extrem hohen Quarzanteil und eine hohe Polierresistenz. Ihr PSV (Polished Stone Value – ein Maß für den Widerstand gegen Polieren) liegt bei 56.

Schwarzer Asphalt – helle Fahrbahn
Asphaltdeckschichten aus Henauer Quarzit werden meistens mit schwarzem Bitumen hergestellt. Die aufhellende Wirkung kommt deshalb erst einige Monate nach dem Einbau zur Geltung. Während dieser Zeit wird die Bitumenschicht an der Oberfläche durch die Bewitterung und den Verkehr abgetragen. Danach kommt mit dem hellen Farbton auch der gewünschte Effekt einer verminderten Erwärmung von bis zu 8 K zum Tragen. Wer nicht warten möchte, bis Sonne und Regen das Bitumen abgetragen haben, kann den Asphalt auch mit farblosem Bindemittel herstellen oder einen Gussasphalt mit farblos gelacktem Splitt aus Henauer Quarzit abstreuen.

Ideales Gestaltungselement für öffentlichen Raum
Im kommunalen Umfeld gibt es noch weitere Anwendungen für helle Asphaltdecken, bspw. lassen sich damit optische Abgrenzungen realisieren. In Köln wurden auf diese Weise Straßenübergänge und Kreuzungen abgegrenzt.  Dabei nutzen die Planer die Tatsache, dass durch das helle Gestein die Reflexionswerte im Vergleich zu dunkleren Deckschichten erhöht werden. Das bringt gleich zwei Effekte mit sich: Zum einen sind Einsparungen bei der Beleuchtung zu verzeichnen, da auf hellem Gestein wegen der guten  Reflexionseigenschaften weniger lichtstarke Leuchtmittel benötigt werden, um die gleiche Umgebungshelligkeit zu erzielen. Das führt letztlich zu einer Senkung der Betriebskosten oder zur Einsparung von Beleuchtungsanlagen. Zum anderen verbessert sich das Kontrastsehen, denn helle Flächen reflektieren die Straßenbeleuchtung und die Leuchten der Fahrzeuge besser als dunkle Beläge. Dadurch werden Personen und Hindernisse besser erkannt. Helle Gesteinskörnungen können auch wassergebundene Wegedecken aufwerten, da der Baustoff Radwegen und Parks eine freundliche, natürliche Optik verleiht.

Weitere Informationen: www.bvg-kirn.de