INTERGEO 2015

Trend zu Geospatial 4.0

Geospatial 4.0 ist das Schlagwort, das die Preview-Veranstaltung zur INTERGEO 2015 in Stuttgart prägte. Die Teilnehmer des stark besetzten Podiums diskutierten Trends und Innovationen der Geoinformationsbranche. Einigkeit bestand darin, dass die intelligente Vernetzung von Sensoren, Daten und Diensten die technologischen und strategischen Entwicklungen der Branche bestimmt. Ziel dabei ist eine eng am Kunden orientierte Entwicklung der Wertschöpfungskette. Neue Verbandskooperationen sorgen für eine klare Weiterentwicklung der INTERGEO in Richtung neuer Anwendungsbereiche und Zielgruppen, und Karrierethemen stehen 2015 noch stärker im Fokus.
Einen Vorgeschmack auf die Innovationen und Trends der Branche lieferten die Teilnehmer des Podiumsgesprächs zur INTERGEO 2015 in Stuttgart (15. bis 17. September). Prof. Dr. Hansjörg Kutterer, Vizepräsident des Veranstalters DVW – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanage-
ment e. V., eröffnete die Gesprächsrunde mit einem Ausblick auf ein ausgewogenes und anwender-orientiertes Kongressprogramm. Aktuelle Entwicklungen zu Smart Cities, Umwelterfassung in 3-D, Digitales Bauen oder Mobilität bis hin zu Entwicklungen in Richtung Autonomes Fahren bestimmen die Vorträge der INTERGEO 2015. Die Vernetzung von Daten und Diensten ist in all diesen Themenbereichen Voraussetzung, um neue Prozesse im Sinne von „Geospatial 4.0“ zu generieren. Desweiteren sei die INTERGEO die zentrale Plattform, um fachpolitische Themen zu platzieren. Als Beispiel nannte Kutterer die nationale Geo-Informationsstrategie, die auf der INTERGEO fortgeschrieben wird.

Die Karte der Zukunft ist digital

Für die Deutsche Gesellschaft für Kartographie e. V., die im Rahmen der INTERGEO den 63. Kartographentag veranstaltet, lässt Prof. Dr. Manfred Weisensee keinen Zweifel daran, dass es wieder starke Weiterentwicklungen in der Visualisierung von Informationen im Raum zu sehen geben wird. Die analoge Karte wird durch technologische Systeme der Informationsvermittlung abgelöst. Als Stichworte nannte Weisensee die Erstellung von „Maps in Apps“ und die immer stärker vorangetriebene Integration von Augmented Real-ity in die Kartographie. Die Karte der Zukunft werde nicht auf Papier, sondern digital in 3-D oder 4-D auf mobilen Geräten, Navigationssystemen oder Apps verfügbar sein, so Weisensee.

Vernetzung der Dinge optimiert Prozesse

Für die Aussteller umrissen die Vertreter des INTERGEO Advisory Boards, Prof. Dr. Gerd Buziek (Esri Deutschland Group GmbH), Alexander Georg (Leica Geosystems GmbH) und Jörg Amend (Trimble Germany GmbH) die strategische Weiterentwicklung der Branche. Alle drei Marktführer sehen den Trend in der Vernetzung von Systemen zur Optimierung in den Prozessen. Ebenso wichtig sind die Internationalität der Veranstaltung und die Ausrichtung in vertikale Märkte. Die INTERGEO fungiert hier als die führende Dialogplattform für Wissens- und Technologietransfer.
„Geoinformation ist kein Selbstzweck, sondern Alltagsgut, um Aufgaben nachhaltiger und zielgerichteter zu erfüllen“, sagte Buziek. Die Konzentration und Vernetzung von Systemen leiste einen entscheidenden Beitrag in der Bereitstellung von Geoinformationen für den Anwender, dem Esri punktspezifische Lösungen anbiete. „Hier sehen wir uns als Gestalter im IT-Bereich“, so Buziek. Auf der INTERGEO 2015 zeigt Esri zusammen mit seinem Partnernetzwerk Anwendungen in den Bereichen Open Data, Stadtmodellierung und Sensor-Integration.
Für Leica stehen Erfassung und schnelle Verarbeitung von Daten im Vordergrund. „Wir bieten Lösungen an, die die Darstellung, egal ob 2-D oder 3-D, zu einem Erlebnis für den Anwender machen“, sagte Alexander Georg. Auf der INTERGEO zeigt Leica dieses Jahr Anwendungen aus den Bereichen Monitoring, Mapping, Airborne, Terrestrisches Laserscanning sowie Softwarelösungen. Der Weg, den Trimble beschreite, führe über ein effizientes Datenmanagement zum Erfolg, erläuterte Jörg Amend: „Es geht heute viel mehr darum, den Daten zu folgen, als Hard- und Software herzustellen.“ Er beschreibt die Optimierung der Prozesse in der Bereitstellung von kundenspezifischen Daten für vertikale Märkte. Trimble nutzt die INTERGEO nicht nur, um Besuchern Gesamtlösungen zu präsentieren, sondern auch, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.
Insgesamt, da ist sich das Advisory Board einig, geht es im INTERGEO-Jahr 2015 verstärkt um Integration, Vernetzung und eine komfortable Bereitstellung der Daten, auch für neue Anwendergruppen. Ein Ziel: Die Entscheidungen von morgen schon heute auf eine möglichst sichere Datenbasis stellen. Unter dem Stichwort Geospatial 4.0 finden die Aussteller in den kommenden Jahren neue Wege, um durch intelligente Vernetzung und Verzahnung neue Fragestellungen bearbeiten zu können.

Mit Kooperationen zu neuen Anwendergruppen

Olaf Freier als Vertreter des Organisators von der HINTE GmbH positioniert die INTERGEO ganz klar als die weltweit zentrale Plattform für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement. „Wir knüpfen nahtlos an die erfolgreiche Veranstaltung in Berlin an und entwickeln die INTERGEO ständig weiter, um eine starke Plattform für Technologien und Software und deren Anwendungsmöglichkeiten zu bieten“, so Freier. In diesem Jahr sei die INTERGEO besonders stark in der Anwendung. Als Neuerungen präsentierte er die Partnerschaft mit dem VDBUM (Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V.) sowie dem Deutschsprachigen Verein für unbemannte Luftfahrtzeuge UAV DACH e. V. Die Kooperationen im Bereich der Telematik und der unbemannten Luftfahrtzeuge stehen für die dynamische Entwicklung der Branche in immer neuen Märkten. Wolfgang Lübberding vom VDBUM sowie Bernhard Freiherr von Bothmer vom UAV DACH betonten, dass sie viele Anknüpfungspunkte ihrer Verbände zur INTERGEO sehen und starke Impulse erwarten. Schon heute stellt die INTERGEO mit über 70 Firmen die größte B2B-Messe im Marktsegment der unbemannten Luftfahrzeuge im deutschsprachigen Raum dar.

Weitere Informationen:  www.intergeo.de.