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Kommunale Qualitätssicherung – Auswertung des Berliner Aufgrabungsmanagements

Municipal Quality Assurance – Evaluation of the Berlin Excavation Mangement

Prof. Dr.-Ing. H.-H. Weßelborg, M. Sc. M. Hülsbömer, Münster

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der Stadt Berlin hat im Jahr 2010 ein überarbeitetes Verwaltungsverfahrenfür die Ausführung von genehmigungsfreien Aufgrabungsflächen auf den Weg gebracht. Dabei wurdensowohl Vorschriften zur Vereinfachung der verwaltungstechnischen und administrativen Abläufe als auch einBewertungsschema zur systematischen Kontrolle von Aufgrabungsflächen eingeführt. Die Fachhochschule Münsterwurde seit Einführung des Verfahrens mit einer wissenschaftlichen Begleitung und Auswertung beauftragt.

In 2010, the Senate Department for Urban Development of the City of Berlin launched a revised administrativeprocedure for the execution of permit-free excavation areas. Regulations for the simplification of administrativeprocedures as well as an assessment scheme for the systematic control of excavation areas were introduced.Since the introduction of the procedure, the University of Applied Sciences in Münster has been entrusted withscientific monitoring and evaluation.

Bodenverbesserung weicher feinkörniger Böden mit Braunkohlenflugasche

Use of lignite fly-ash for the improvement of soft, fine-grained soilds

Dipl.-Ing. C. Henzinger, Dr.-Ing. D. Heyer, München

Derzeit wird in Deutschland noch ein erheblicher Anteil des bei Bauarbeiten anfallenden Bodenaushubmaterialsohne umweltgefährdende Inhaltsstoffe einer Verfüllung oder Ablagerung anstatt einer hochwertigen Weiter- oderWiederverwendung zugeführt. Im Sinne der Schonung von Primärrohstoffen sollte es Ziel sein, unbelastetesBodenmaterial vorrangig als Baustoff und nicht als Verfüllstoff oder gar als Abfall zu behandeln. Ein nennenswerterAnteil des derzeit abgelagerten Materials weist erdbautechnische Eigenschaften auf, die eine unmittelbareWeiterverwendung nicht ermöglichen. Solche Böden bedürfen einer Bodenbehandlung zur Verbesserung ihrerbautechnischen Eigenschaften. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der erdbautechnischen Eigenschaften weicherfeinkörniger Böden besteht in der Zumischung von Braunkohlenflugasche. Dieses Material wird gegenwärtigebenfalls zu großen Teilen im Tagebau verfüllt. Durch die Verwendung als Bindemittel zur Verbesserung weicherBöden wird im Sinne der Abfallvermeidung und Ressourcenschonung also ein Synergieeffekt erzielt. Ergebnisseaus derzeit am Zentrum Geotechnik der TU München laufenden Untersuchungen unterstreichen das Potenzial desindustriellen Nebenproduktes zur Bodenverbesserung weicher feinkörniger Böden und zeigen einige maßgeblicheAbhängigkeiten des sich einstellenden Verbesserungserfolges auf.

In Germany, a considerable amount of non-hazardous, natural excavation material is being landfilled and deposited.At the same time, a global push towards sustainability demands the reduction of the consumption of primaryresources and the facilitation of the recycling and reuse of as much waste materials as possible. A considerablepart of the deposited excavation materials show poor engineering properties that render them unsuitable for theuse as construction material. If such materials are intended to be used for construction works, their propertieshave to be improved. This is usually done by the admixture of binders. Another possibility lies in the use of lignitefly-ash, which is a by-product of lignite coal combustion, and is usually also deposited. Through the use of thismaterial for soil improvement measures, a synergy-effect is being created. At the Technische Universität München,the soil improvement capability of a German lignite fly-ash has been investigated. The results of this researchhighlight the potential of this industrial by-product for the improvement of soft, fine-grained soils and point outsome important factors that influence the improvement effect.

Grünbrücken ohne Bodenanschluss – Bau- und vegetationstechnische Praxisbeispiele

Automated spreading – Practical experience, developments, and recommendations

Dr. C. Heidger, Hannover;
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) H. Kurkowski, Soest;
Dipl.-Ing. G. Schmidt, Magdeburg

Derzeitig gibt es ca. 90 Grünbrücken in Deutschland, weitere sind in der Planung. Das „Merkblatt zur Anlage von Querungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von Lebensräumen an Straßen (MAQ)“, Ausgabe 2008 der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV 2008), ist derzeit in der Überarbeitung. Auf der Landschaftstagung der FGSV in Stade 2015 wurde die bau- und vegetationstechnische Ausbildung von Grünbrücken vorgestellt und diskutiert. Die Diskussion betraf die Bemessung der notwendigen durchwurzelbaren Boden- oder Substratschichten (Vegetationstragschichten) von Grünbrücken sowie deren grundsätzlicher konstruktiver Aufbau und die zu stellenden Anforderungen an die Baustoffe. Das MAQ enthält derzeitig nur wenige konkrete Hinweise zur vegetationstechnischen Ausbildung von Grünbrücken. Anhand von zwei Praxisbeispielen wird die mögliche technische Konstruktion für die Begrünung aufgezeigt. Dabei geht es um die Ausbildung einer „Offenland“- Bauweise mit hohem Gras- und Kräuteranteil der Grünbrücke B 6n bei Börnecke sowie einer von Leitstrukturen geprägten Fledermausquerungshilfe mit Gehölzreihen aus Solitärsträuchern an der A 14 bei Colbitz. Die systematische Ausbildung dient hier dazu, dass beabsichtigte ökologische Ziel des Bauwerks bei pflegeleichter Funktionserfüllung dauerhaft zu erreichen. Die Beispiele können genutzt werden, um das Regelwerk weiter zu konkretisieren.

Currently, there are about 90 green bridges (wildlife crossings) in Germany, others are planned. The "Leaflet for the Installation of Crossing Aids for Animals and the Networking of Habitats on Roads (MAQ)", 2008 edition of the Research Association for Road and Traffic (FGSV 2008) is currently under revision. At the FGSV landscape conference in Stade in 2015, the construction and vegetation engineering of green bridges was presented and discussed. The discussion concerned the dimensioning of the necessary root- or substrate layers (vegetation support layers) of green bridges as well as their basic constructional structure and the requirements to be met by the building materials. The MAQ currently contains only a few concrete indications on the vegetation engineering of green bridges. On the basis of two practical examples, the possible technical design for greening is presented. This involves the development of an "open land" construction with a high grass and herbal content of the green bridge B 6n near Börnecke as well as of a guidance system with bathed shrubberies from solitaire shrubs on the 14 near Colbitz. The systematic training serves here to permanently achieve the intended ecological goal of the structure with easy maintenance. The examples can be used to further define the rules. In 2010, the Senate Department for Urban Development of the City of Berlin launched a revised administrative procedure for the execution of permit-free excavation areas. Regulations for the simplification of administrative procedures as well as an assessment scheme for the systematic control of excavation areas were introduced. Since the introduction of the procedure, the University of Applied Sciences in Münster has been entrusted with scientific monitoring and evaluation.

 

Bankettverfestigung als technisch, umweltpolitisch und wirtschaftlich sinnvolle Bauweise

Influence of the asphalt surface zone on material Performance parameters

Dipl. Ing. (FH) D. Thelen, Trier

Im Zuge von Instandsetzungen von Fahrbahnbefestigungen bzw. Verkehrsflächen aller Art fallen im Bankettbereich
häufig Bodenmassen an, welche entweder geringfügig oder stark belastet sind und in der Regel einer Beseitigung
zugeführt werden (müssen). Hierdurch entstehen maßgebliche Beseitigungskosten und das schon nur noch begrenzt
vorhandene Deponievolumen verkleinert sich weiter. Mithilfe einer Bankettverfestigung können sowohl die Kosten
im Zuge der Baumaßnahme z. B. durch entfallende Entsorgung reduziert als auch ein technisch gleichwertiger
Aufbau im Vergleich zu einer Ertüchtigung mittels Austausch der Bankettbaustoffe erzielt werden. Weiterhin
werden die belasteten Baustoffe bis in einer Tiefe von ca. 30 bis 40 cm immobilisiert und so ein Schadstoffaustrag
vermieden. Der Grundsatz des Verfahrens ist, bestehende Bankette „in situ“ zu verfestigen und so einen
frostbeständigen Baustoff herzustellen, der im Bedarfsfall direkt mit einer Asphaltbefestigung überbaut werden
kann. Dies bietet vor allem bei Fahrbahnen, welche keinen anforderungsgerechten Regelquerschnitt aufweisen,
den signifikanten Vorteil, dass hier mit einem relativ geringen Kostenaufwand ein „regelkonformer“ Straßenquerschnitt
erzielt werden kann. Bei der Umsetzung des Verfahrens ist auf eine sorgfältige Erkundung und Bauausführung
zu achten, da jedes Bauverfahren seine Anwendungsgrenze aufweist. Hierbei spielt vor allem die Zusammensetzung
der Bankettbaustoffe eine bedeutende Rolle. Aufgrund der, in der Regel erhöhten, Anteile an organischen
Bestandteilen, welche erhärtungsstörend wirken können, müssen hierfür geeignete Bindemittel verwendet
werden. Weiterhin müssen die Bindemittel bei einer geplanten Überbauung mit einer Asphaltbefestigung so
konzipiert sein, dass es nicht zu Entspannungsrissen in der verfestigten Schicht kommt, welche anschließend
durch die Asphaltschichten hindurchreflektieren. Grundsätzlich stellen vorhandene Bankette den Straßenbaulastträger
sowohl unter bautechnischen, planerischen, umwelttechnischen als auch wirtschaftlichen Aspekten in
Zukunft vor große Herausforderungen. Eine Verfestigung der Bankette könnte hier für eine Vielzahl an Strecken
ein alternativer Lösungsansatz sein.

When reconditioning road pavements or other traffic areas of all kinds the accumulation of excavation volumes
throughout the shoulder area are very common, which can be contaminated t0 a lower or higher degree and
normally must be removed. This results in substantial disposal costs while the existing landfill capacity continuously
shrinks. By means of shoulder reinforcement the running costs for the building measure can be reduced
through avoiding additional disposal cost plus resulting in a technical equivalent structure in comparison to a
strengthening measure using replacement shoulder materials. Additionally the contaminated materials become
immobilised down to a depth of 30 to 40 cm avoiding future release of contaminants. The basis of this procedure
is the „in situ“ reinforcement of the existing shoulder resulting in a frost resistant material, which can be paved
over directly if required. This offers a significant advantage to all roads which do not meet standard cross-section
requirements by achieving a compliant road cross-section at relatively moderate costs. When implementing this
procedure thorough survey and construction work is essential, since every construction method has its own limitations.
In this instance the composition of the shoulder materials is very important. The elevated levels of organic
materials which in themselves may act contrary to reinforcement efforts require the usage of adequate binding
agents. In addition to this the binding agents must be designed in a way that the solidified layer doesn't form
stress cracks after this layer is paved over and consequentially showing through the asphalt layer.In general
working with an existing road shoulder is high challenge work for every road construction promoter regarding
technical, strategical, environmental and economical aspects. The employment of a shoulder reinforcement may
be a good alternative for a large number of road sections.