Tunnelbau

Baubeginn für den längsten Lärmschutztunnel in Hamburg

Nach Abschluss aller vorbereitenden Baumaßnahmen und dem erfolgreichen halbseitigen Abbruch der ersten drei Überführungsbauwerke auf der A 7 im Bauabschnitt Altona fand im Rahmen eines kleinen Pressetermins der offizielle Spatenstich statt. Anwesend waren Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, der Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann, Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg, sowie Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer der DEGES.

Im Dezember 2020 war es den Verantwortlichen der DEGES, die im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes die Planung und Baudurchführung übernommen haben, gelungen, einen Auftragnehmer für den Bauabschnitt Altona zu finden. Nun beginnen die Arbeiten zur achtspurigen Erweiterung der A 7 und der Bau des längsten Lärmschutzdeckels in Hamburg.

Hintergrund

2006 beauftragte die Freie und Hansestadt Hamburg die DEGES mit der Lärmtechnischen Untersuchung für den sechs- bzw. achtspurigen Ausbau der A 7 nördlich des Elbtunnels. Für den Planungsabschnitt Altona ergab die Erweiterung einen erforderlichen Lärmschutz nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz mit einem Tunnel und einer Galerie im Bereich der Autobahnmeisterei mit einer Gesamtlänge von 760 m. Innerhalb einer Variantenuntersuchung 2015 wurden unterschiedliche Entwürfe für den Ausbau der Lärmschutzmaßnahmen aufgestellt. Nach der gemeinsamen Absichtserklärung aller beteiligten Behörden und des Bezirksamtes Altona stimmte im Jahr 2016 auch die Bürgerschaft der Realisierung der Variante „Optimaler Städtebau“ zu. Die DEGES hat daraufhin die weiteren Planungsvorbereitungen auf den Weg gebracht, sodass bereits im Frühjahr 2019 bestandskräftiges Baurecht für den Bauabschnitt Altona vorlag.

Nach einem guten Jahr fanden die umfangreichen bauvorbereitenden Maßnahmen im März 2021 mit dem halbseitigen Abbruch der ersten drei Überführungsbauwerke Behringstraße, Osdorfer Weg und Bahrenfelder Chaussee ihren erfolgreichen Abschluss.

Baubeginn

Jetzt startet der Auftragnehmer, eine Arbeitsgemeinschaft aus Hochtief und Implenia, die Arbeiten für die Erweiterung der A 7 und die Herstellung für das Tunnelbauwerk Altona. In dem rund 3,4 km langen Bauabschnitt Altona zwischen der Anschlussstelle Hamburg-Othmarschen und der Anschlussstelle Hamburg-Volkspark wird die A 7 von sechs auf acht Fahrstreifen erweitert. Wesentlicher Bestandteil in diesem Bauabschnitt ist der längste Lärmschutztunnel in Hamburg, der sich beginnend an der Behringstraße über 2.230 m gen Norden erstrecken wird. Durch die Elbtunnelnähe wird dieser Bauabschnitt nicht nur baulich, sondern auch aus verkehrlicher Sicht eine Herausforderung für die Projektbeteiligten. Neben der Aufrechterhaltung der vorhandenen Fahrstreifen bedingt jede neue Verkehrsphase im Bauabschnitt Altona eine Anpassung der Software des Elbtunnelrechners und eine frühzeitige Koordination mit den Ausbaumaßnahmen auf der A 7 südlich der Elbe.

Der Koordinationsaufwand der baulichen Abläufe in den acht Jahren Bauzeit auf der Tunnelbaustelle Altona steht den verkehrlichen Anforderungen in nichts nach: Die vier Hauptbauphasen gliedern sich in rund 40 Unterbauphasen mit mehr als 350 Einzelbaufeldern. Die Anschlussstellen Hamburg-Othmarschen und Hamburg-Bahrenfeld wie auch die vorhandene S-Bahn-Überführung für die Linien S 1 und S 11 werden weitestgehend komplett unter Aufrechterhaltung der Fahrbeziehungen umgebaut und in das Tunnelbauwerk integriert. Für den Tunnel Altona werden zwei Betriebsgebäude gebaut. Die Umsetzung des Projekts mit allen baulichen und verkehrlichen Zwängen erfordert den Bau einer Vielzahl von provisorischen Bauwerken. Die Herstellung des Tunnelbauwerks in offener Bauweise beansprucht allein Bodenbewegungen von rund 500.000 m3.

Für die Gründung der Tunnelwände werden über 7.000 m Betonpfähle hergestellt. Allein die Tunneldecke benötigt 30.000 m3 Beton. Um die Baustellenlogistik und die Baustellenverkehre effizient abwickeln zu können, werden entlang der A 7 zahlreiche Baustelleneinrichtungsflächen genutzt. Unter anderem auch, um die Bodenmengen für die Wiederverwendung baustellennah zwischenzulagern. Wie bei den vorangegangenen Tunnelbaustellen in Schnelsen und Stellingen wird auch Altona ein eigenes mobiles Betonmischwerk an der Strecke vorhalten, um die Wege kurz zu halten und die verkehrlichen Belastungen durch Baustellenverkehre während der Bauzeit zu minimieren.

Weitere Informationen
DEGES GmbH
D-10117 Berlin
www.deges.de