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Untersuchung des Einflusses der Bruchflächigkeit von groben Gesteinskörnungen auf die Gebrauchseigenschaften von Asphalt

Dipl.-Ing. V. Schäfer, Oldenburg; Dr.-Ing. V. Rosauer, Essen

Hinsichtlich der Bruchflächigkeit von groben Gesteinskörnungen werden bei Verwendung in Asphaltbinder sowie Splittmastixasphalt für besondere Beanspruchung in den TL Asphalt-StB 07/13 die Kategorien C100/0, C95/1 oder C90/1 gefordert. Aus der Reihenfolge wird irrtümlicherweise oftmals eine Rangfolge abgeleitet, obwohl die Kategorien hier gleichrangig gelten. Eine Folgeerscheinung besteht in der Benachteiligung oder dem Ausschluss bestimmter Gesteine. Durch die derzeit noch ausschließliche Forderung der Kategorie C100/0 für die Gesteinskörnung im Offenporigen Asphalt wird dieser Umstand noch verstärkt. Ein Beispiel für ein Gestein, welches infolgedessen häufig ausgeschlossen wird, ist die Alpine Moräne, welche aufgrund der technischen Grenzen bei der Aufbereitung maximal der Kategorie C95/1 entsprechen kann. Aus diesem Grund wurde anhand von Performance-Untersuchungen geprüft, ob Asphalt mit Alpine Moräne Edelsplitt (AME) mit einem begrenzten Anteil teilweise gebrochener oder vollständig gerundeter Körner im direkten Vergleich zu Asphalt mit einem Felsgestein wie beispielsweise Granit (C100/0) ungünstigere Gebrauchseigenschaften aufweist. Auf Grundlage der Prüfergebnisse, aber auch im Hinblick auf die langjährigen positiven Erfahrungen in der Praxis, konnte festgestellt werden, dass die betrachteten Asphalte mit entsprechend aufbereiteter Alpiner Moräne im Hinblick auf das Verformungsverhalten, das Tieftemperaturverhalten, die Ermüdungsfestigkeit, die Griffigkeit, den Steifigkeitsmodul und das Ermüdungsverhalten mindestens ein vergleichbares Gebrauchs¬verhalten aufweist wie die Asphalte mit gebrochenem Festgestein. Eine Schlechterstellung der Alpinen Moräne ist somit nicht gerechtfertigt.

Peter Strohbach

Resiliente, sektorübergreifende Asset-Management-Entscheidungen mittels BIM und einem nationalen digitalen Zwilling

In diesem Artikel werden einige Grundlagen zu BIM und dem Übergang zu den Digital Twins und den nationalen Digital Twins erläutert und einige der Methoden aufgezeigt, mit denen sichergestellt wird, dass unsere Gesellschaften über eine resiliente (belastbare) Infrastruktur verfügen. Unter Berufung auf seine Erfahrungen in der Digital Advancement Academy und bei der Bewertung der Infrastruktur nach Katastrophen wird der Autor darlegen, wie die verschiedenen Infrastrukturnetze dargestellt und eine sektorenübergreifende Analyse erstellt werden können. Der Leser soll erkennen können, was in den jeweiligen Infrastrukturnetzen für die Erstellung nationaler Strategien kritisch und verwundbar ist. Das generelle Ziel ist über eine Infrastruktur zu verfügen, die in der Zukunft widerstandsfähiger ist.

Autor: Iain Miskimmin

Flächendeckend kontrollierte Verdichtung beim Einbau von Asphalt – Erarbeitung eines Kennwertes

Kurzfassung

Aufgrund vielfältiger Einflussgrößen kann derzeit mit Hilfe walzengestützter Messverfahren nur ungenügend auf die relative Dichte der zu verdichtenden Asphaltschicht geschlossen werden. Die gleichzeitige Interpretation mehrerer Messwerterfassungen ist so gut wie unmöglich (Vorschlag Gutachter: … ist derzeit so gut wie unmöglich. Mein Vorschlag: … stößt an die Grenzen unseres kognitiven Systems. Eine Bearbeitergruppe der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen hat sich die Aufgabe gestellt, an Hand eines 4-stufigen Ablaufplanes zu prüfen, ob unter Berücksichtigung aller bekannten Lösungsansätze die Erarbeitung einer von den Behörden, Baumaschinenherstellern und Bauunternehmen als anforderungsgerecht akzeptierbaren Bezugsgröße für die erreichte Raumdichte möglich ist. Über den ersten Teil des Forschungsvorhabens – die Erarbeitung verfahrens- und messtechnischer Vorschläge – wird im vorliegenden Beitrag berichtet.

Autor: Ronald Utterodt

Splittreiche Asphaltbetone – Neue Bauweise oder Sonderanwendung?

Für die Wahl des Asphaltoberbaues sind in Abhängigkeit der Belastungsklasse die RStO maßgebend. Neben der Belastungsklasse unterscheidet die RStO 12 nach normaler und besonderer Beanspruchung. Besondere Beanspruchungen liegen zum Beispiel bei spurfahrendem Verkehr und enger Kurvenfahrt, bei langsam fahrendem Verkehr, bei häufigen Brems- und Beschleunigungsvorgängen, in Kreuzungs- und Einmündungsbereichen und bei Abstellflächen vor. Erfahrungen haben gezeigt, dass es gerade bei diesen Einsatzbereichen mit besonderen Beanspruchungen bei Asphaltdeckschichten aus Splittmastixasphalt und aus Asphaltbeton nach den ZTV/TL Asphalt-StB 07/13 zu Mängeln in Form von Spurrinnen, Verformungen, Rissen und Ausbrüchen kommen kann. Für o.g. Anwendungsfälle wurde ein Asphaltmischgutkonzept erarbeitet, welches diese besonderen Belastungen schadlos aufnehmen kann. Die Asphaltdeckschicht aus splittreichem Asphaltbeton AC D SP stellt hierfür eine Alternative zu Asphaltdeckschichten aus Asphaltbeton und Splittmastixasphalt nach den ZTV/TL Asphalt-StB 07/13 dar. Hinweise zur Planung und Empfehlungen zur Ausführung wurden 2019 im „Arbeitspapier für die Planung und Ausführung von Asphaltdeckschichten aus splittreichem Asphaltbeton für den Einsatz in Verkehrsflächen mit besonderen Beanspruchungen – AP AC D SP“ veröffentlicht.

Autorin: Dipl.-Ing. Kerstin Gärtner